viernes, octubre 10, 2008

Island - Erster Schnee auf der Pleite-Insel

Die Finanzkrise bedroht Island wie keinen anderen Staat.
Aus dem Weltall gesehen bietet die Insel derzeit ein geradezu idyllisches Bild: Frischer Schnee bedeckt das Land und lässt es in weißer Unschuld erstrahlen.




Die Zeiten sind hart: Island ist wie kein anderes europäisches Land durch die Finanzkrise in einen Strudel gerissen worden.
Der Staat steht vor der Pleite und hofft auf finanzielle Hilfe aus Russland.
Die Regierung hat bereits drei Banken verstaatlicht.
Die isländische Börse setzte am Donnerstag den gesamten Handel für den Rest der Woche aus.

Der Betrachter aus dem All bekommt davon nicht viel mit.
Dem Esa-Satelliten "Envisat" präsentiert sich die Insel im Nordatlantik in voller weißer Pracht.
Mehr als elf Prozent der Fläche sind von Gletschern bedeckt. Der im Südosten gelegene Vatnajokull-Gletscher bedeckt ein Areal von über 8000 Quadratkilometern und ist an seiner mächtigsten Stelle über 900 Meter dick. Er ist der größte Gletscher Europas.

Das Satellitenfoto vom 4. Oktober zeigt zudem den ersten Schnee des Winters 2008.
Island wirkt, als wäre es von einer dicken Schicht Puderzucker überzogen.
Neben Gletschern gehören Vulkane, Seen und mehr als 800 heiße Quellen zu den Naturattraktionen der Insel.

Für die kräftigen blau-grünen Wirbel, die an der Süd- und Westküste zu sehen sind, ist Phytoplankton in hohen Konzentrationen verantwortlich. Es bildet das unterste Glied der Nahrungskette im Ozean und spielt deshalb eine wichtige Rolle im globalen Ökosystem.

Die Hauptstadt Reykjavik, in der am Freitag Hunderte Menschen gegen den Chef der Zentralbank protestierten, befindet sich im Südwesten der Insel.
Sie liegt an der linken, oberen Kante der stiefelförmigen Halbinsel, im Innern der Bucht.
Hier leben etwa 100.000 Menschen, insgesamt hat das Land rund 300.000.


Manuel
#267

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