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El verano islandés
Manuel
#229
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Die Isländer zahlen ungern Miete und kaufen lieber ihre Wohnungen und Häuser. WGs sind in Reykjavík eher unüblich, Studenten kommen im Wohnheim oder Gästehaus unter. Deren Besitzern sind sie willkommen: Da das Sommersemester im Mai endet und das Wintersemester im September beginnt, füllen Studenten außerhalb der Saison die Zimmer.Für sie gelten nicht die gleichen Preise wie für Sommertouristen. Ein einzelnes Zimmer in Reykjavík kostet monatlich etwa 30.000 bis 40.000 ISK (260 bis 350 Euro) hinblättern, ein kleines Apartment etwa 70.000 ISK (610 Euro). Zum Sommer müssen die Studenten dann die Gästehäuser verlassen. Oder sie zahlen den Touristenpreis, der gut viermal so hoch liegt.
Der Isländer fährt gern jeppi
Öffentliche Verkehrsmittel? In Island schwierig: Eine Straßenbahn gibt es nicht. Einst verfügte das Land über drei Eisenbahnen - die sind inzwischen aber stillgelegt und wurden für den Personenverkehr nie eingesetzt.
Dafür gibt es Busse und Fahrräder. Eine Busfahrt in Reykjavík kostet 2,40 Euro. Der Fahrgast muss die Münzen passend in eine durchsichtige Geldbox werfen, denn Wechselgeld gibt es nicht. Und normalerweise kein Ticket - der Busfahrer druckt nur dann eine Fahrkarte aus, wenn er nach einem skiptimiði, einem "Transfer Ticket", gefragt wird. Damit kann man mehrmals umzusteigen, sofern die Fahrt höchstens 70 Minuten dauert. Dauerkarten kommen billiger: Zwei Wochen Busfahren kostet rund 30 Euro, ein Monat knapp 50 Euro.
Die Isländer selbst fahren am liebsten Auto. Große Autos. Gefühlt jedes dritte Auto auf Islands Straßen ist ein dicker fetter jeppi, ein Geländewagen. Für die Miete eines wuchtigen Jeeps muss man etwa 165 Euro pro Tag bezahlen. Um Island zu erkunden, reicht aber auch ein Kleinwagen ab 60 Euro pro Tag, je nach Saison. Ab 100 Kilometer täglich kostet der Leihwagen aber oft extra.
Im Kino schaut man OmU
Cineasten werden auch in Reykjavík etwas verstehen. Wie im übrigen Norden werden die Filme im Originalton ausgestrahlt und mit Untertiteln versehen. Eine Kinokarte kostet etwa sieben Euro. Besitzern einer isländischen Kreditkarte bieten Banken oft einen besonderen Rabatt an - zwei Kinokarten zum Preis von einer. Außerdem lieben die Einwohner Reykjavíks Kinofestivals. Kauft man sich dort einen Pass, wird das einzelne Ticket noch günstiger.Deutlich teuer ist es in der isländischen Oper: Ein Besuch kostet zwischen 23 und 60 Euro. Studentenrabatt fällt aus, aber Besucher bis 25 Jahre zahlen nur 21 Euro. Beim Nationaltheater können Studenten ihre Tickets auf den letzten Drücker am Tag der Aufführung kaufen, für nur 13 Euro.
Nordisches Nachtleben: Vorglühen entlastet auch in Island den Geldbeutel
Das Nachtleben in der nördlichsten Hauptstadt der Welt ist legendär. Bei den Clubs und Kneipen um die Flaniermeile Laugavegur ist der Eintritt meist frei, dafür haben sie gepfefferte Getränkepreise. Deswegen füllen sich die Clubs sehr spät: Viele Isländer treffen sich vorher daheim und glühen vor - das entlastet den Geldbeutel.
Unter der Woche trinken die Nordlichter kaum, am Wochenende holen sie alles auf. Für ein Glas Bier zahlen sie ungefähr sechs Euro, für Cocktails und Longdrinks um die zehn Euro. Eine Happy Hour wie in deutschen Bars ist in Island eher unüblich - zum Leidwesen der Isländer. Stattdessen bieten einige Bars sechs Biere zum Preis von 26 Euro an.
Noch etatschonender ist es, sich der rúntur anzuschließen. Cruisen auf Isländisch: Man setzt sich am Wochenende ins Auto, dreht die Musik auf und fährt die Laugavegur runter. Da das viele tun und die Straße sehr schmal ist, geht es im Schritttempo voran. So hat das Partyvolk genug Zeit, die blitzenden Schlitten zu bewundern.
Hot Dog - nicht Fisch!
Wer sich in Island so richtig den Bauch voll schlagen möchte, sollte das am besten mit Hot Dogs tun - denn das und nicht Fisch ist das heimliche Nationalgericht. Die besten Hot Dogs in Reykjavík gibt es in einem kleinen Stand nahe dem Lækjatorg. Hier ist nahezu rund um die Uhr eine lange Schlange, selbst Bill Clinton hat sich dort schon eingereiht. Einmal Hot Dog: zwei Euro.
Eine zweite günstige Variante ist der Mensabesuch. Ein Essen dort kostet zwischen 2,40 und 5,20 Euro. Wer im Restaurant satt werden will, braucht mindestens 13 Euro. Trinkgeld ist in Island nicht üblich und der Service im Preis schon drin. Entsprechend ist manchmal die Laune der Kellner.
Lieblingsort des unterkühlten Isländers: Heißer Pott
Isländer lieben es, schwimmen zu gehen. Genau genommen lieben sie es, in heitir pottar, in heißen Pötten, zu sitzen - kein Wunder, wenn auch im Sommer das Thermometer die 15-Grad-Marke selten überschreitet. Reykjavík ist auch bekannt als Badestadt. Das Besondere: Wer hier schwimmen geht, planscht direkt neben Eis und Schnee, denn die Schwimmbäder sind meist unter freiem Himmel. Aber das normale Badewasser ist sehr warm - gefüllt aus geothermischen Quellen. Neben der 50-Meter-Bahn dümpelt in verschiedenen Pötten 37 bis 42 Grad heißes Wasser.
Vor dem Bad ist eine ausgiebige Dusche obligatorisch. Wer sich nicht daran hält, erntet böse Blicke. In den Duschen sind auf kleinen Schildern Männlein und Weiblein abgebildet und die Körperteile, die besonders gründlich gewaschen werden sollten, rot eingekreist. Die Ausrede "Habe ich nicht gewusst!" zieht hier also nicht. In dem Bad Sundlaug Vesturbæjar schwimmt die Prominenz Reykjavíks - zum Beispiel Sängerin Björk. Aber auch für Normalsterbliche ist der Preis erschwinglich. Der Eintritt kostet gut drei Euro, das Zehnerticket 22 Euro.
Rund 50 Kilometer südlich von Reykjavík liegt das wohl bekannteste Planschbecken Islands: die Blaue Lagune. Entsprechend der Popularität sind die Preise: 1800 ISK (etwa 15,70 Euro) kostet das Abtauchen inmitten der Lavalandschaft. Im Sommer liegt der Preis noch mal um 500 ISK (etwa 4,30 Euro) höher.
Reitirðu álfana til reiði! - die Elfen werden stinkig: Isländisch für Anfänger
Manuel
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